FIA World Endurance Championship 2023


Das Konzept

Ausdauer über vier Klassen hinweg

Die FIA WEC ist eine vollwertige FIA-Weltmeisterschaft, die Rennen rund um den Globus austrägt. Die Startaufstellungen können oft mehr als dreißig Autos in vier verschiedenen Kategorien umfassen. In Le Mans sind es sogar bis zu sechzig Fahrzeuge. Werkseinsätze von Toyota und Glickenhaus in der LMH sowie Ferrari und Porsche in der LMGTE-Pro konkurrieren mit Privatteams aus allen vier Klassen.

Der Schlüssel zur WEC liegt im Namen – Ausdauer. Die Rennen in der aktuellen Saison reichen von sechs Stunden auf Rennstrecken wie Spa-Francorchamps, Fuji und Monza über acht Stunden in Bahrain und Sebring bis hin zu 24 Stunden beim Saisonhighlight in Le Mans. Dies ermöglicht es, eine echte Strategie zu entwickeln und verlangt den Teams einiges ab. Fahrzeuge die auf der Pole stehen oder in der frühen Phase des Rennens schnell sind, müssen im späteren Rennverlauf nicht immer ganz vorn liegen. Dies liegt nicht zuletzt daran, dass die Zeitspanne viel Raum für Wetterveränderungen und Temperaturschwankungen bietet. Ein weiterer Faktor ist das Verlassen des Fahrersitzes und die Übergabe an einen Teamkollegen. Der Schlüssel zum Erfolg liegt in der Rennstrategie.

Freiheit im Design

Ein weiteres wichtiges Merkmal der WEC ist das Regelwerk. Der Sportwagen-Rennsport hat in seinem Reglement immer schon mehr Spielraum gelassen als andere Serien – und das gilt auch für die FIA WEC. In der Spitzenkategorie der Prototypen kombinieren viele Werksteams ihre Verbrennungsmotoren mit einem Hybridsystem. Privatmannschaften hingegen setzen auf einfachere, normalsaugende Motoren, um die Kosten möglichst niedrig zu halten. In LMP2 gelten Einschränkungen in Bezug auf die Chassis- und Motorenwahl, um die Gesamtkosten gering zu halten. Bei den Fahrzeugen von GTE Pro und GTE Am wird ein Balance of Performance System verwendet, um sicherzustellen, dass die verschiedenen GTE-Fahrzeuge auf der Strecke gut aufeinander abgestimmt sind.

Dieser Freiheitsgrad in der Spitzenklasse ermöglicht ein großes Leistungsfenster. In der Vergangenheit war von kleineren Motoren mit 460 PS bis hin zu experimentellen Hybridantrieben mit über 1.000 PS alles schon einmal zu sehen. Die Hersteller können ihre neuesten Innovationen ausprobieren und dabei fast immer den Fokus auf ihre Straßenmodelle legen. Der Rennsport gilt längst als die ultimative Testumgebung, bei der die Komponenten an ihre absoluten Grenzen gebracht werden. Die Verknüpfung mit den Straßenfahrzeugen ist zu einem der wichtigsten Grundsätze des FIA WEC-Konzepts geworden. Dies gilt insbesondere für die Spitzenkategorie LMH und ist ein fester Bestandteil des Regelwerks.