Das 24-Stunden-Rennen von Le Mans ist eines der ältesten und berühmtesten Langstreckenrennen der Welt. Es fand erstmals am 26. Mai 1923 auf dem Circuit de la Sarthe bei Le Mans in Frankreich statt, mit 33 Fahrzeugen, die auf einer damals noch 17,26 Kilometer langen, überwiegend unbefestigten Strecke ins Rennen gingen. Das Rennen wurde als „Grand Prix d’Endurance“ konzipiert, bei dem es darum geht, innerhalb von 24 Stunden so viele Runden wie möglich zurückzulegen. Die ersten Sieger waren die Franzosen André Lagache und René Léonard auf einem Chenard & Walcker.
Im Laufe der Jahre wurde das Rennen zum Höhepunkt der Sportwagen-Weltmeisterschaft und entwickelte sich zu einem Mythos des Motorsports. Die Strecke wurde modernisiert, die Sicherheitsvorkehrungen verbessert und das Rennen lockte immer mehr internationale Teams und Zuschauer an.
Ein besonders prägendes, aber auch tragisches Kapitel ist das Rennen von 1955: Es kam zu einem folgenschweren Unfall, als mehrere Fahrzeuge vor den Boxenanlagen kollidierten. Teile des Mercedes-Benz 300 SLR von Pierre Levegh wurden in die Zuschauertribüne geschleudert. Dabei starben Levegh und 83 Zuschauer. Dieser Unfall gilt als die größte Katastrophe in der Geschichte des Motorsports und führte zu weitreichenden Veränderungen bei den Sicherheitsstandards im Rennsport.
Das Rennen wurde trotz des Infernos fortgesetzt und von Mike Hawthorn auf Jaguar gewonnen. Mercedes zog nach dem Unglück seine verbliebenen Fahrzeuge aus dem Rennen zurück und zog sich für Jahrzehnte aus dem Motorsport zurück.
Im Laufe der Zeit entwickelte sich das Rennen weiter: Der berühmte „Le-Mans-Start“, bei dem die Fahrer zu ihren Fahrzeugen sprinten mussten, wurde abgeschafft und durch einen stehenden Start ersetzt, um die Sicherheit zu erhöhen. Heute wechseln sich meist drei Fahrer pro Team ab, und das Rennen gilt als größte Herausforderung für Mensch und Maschine im Motorsport.
Das 24-Stunden-Rennen von Le Mans ist somit nicht nur ein sportlicher Wettbewerb, sondern auch ein Symbol für technische Innovation, Ausdauer und die ständige Weiterentwicklung der Sicherheit im Motorsport.