FIA World Endurance Championship 2023


Die Fahrer

Eine Gruppe bildet ein Team

Renneinsätze in Stints

Der Langstreckensport, insbesondere die FIA WEC, ist eine einzigartige Form des Motorsports. Dabei bilden eine Gruppe von Fahrern ein Team, das mit nur einem Auto fährt. Bei den sechs- bis achtstündigen Rennen der WEC werden die Autos in der Regel auf drei Fahrer oder teilweise zwei Fahrer aufgeteilt, die sogenannte „Stints“ absolvieren. Ein Stint ist die Zeit, die das Auto zwischen den Boxenstopps auf der Rennstrecke verbringt. In den meisten Fällen dauert der Stint so lange, bis das Auto einen vollen Kraftstofftank verbraucht hat. Die Stintlängen variieren von Klasse zu Klasse, liegen aber in der Regel zwischen 45 Minuten und 1 Stunde.

Stintlängen und Fahrerwechsel ergänzen die WEC-Rennen um ein weiteres strategisches Element, da die Teams nicht unbedingt bei jedem Boxenstopp Fahrer und Reifen wechseln müssen. Tatsächlich ist es bei den 24 Stunden von Le Mans üblich, dass die Spitzenfahrer vier oder sogar fünf Stints hintereinander absolvieren, was etwa 3 Stunden im Auto entspricht.

Alle Fahrer werden von Platin bis Bronze eingestuft, abhängig von einer Vielzahl an Faktoren wie Erfahrung, Alter und Leistung. In den Klassen LMP2 und GTE-Am, in denen Gentleman-Fahrer mit Profi-Fahrern im gleichen Team kombiniert werden, zielt diese Einstufung auf Chancengleichheit ab und verhindert, dass Teams einfach ein rein professionelles Fahrer-Team zusammenstellen.

Die besten Fahrer der Welt

Sportwagen- und Langstreckenrennen waren schon immer ein eine zweite Chance für Formel-1-Fahrer, denen vielleicht nicht die Möglichkeiten gegeben wurden, die sie verdienten. Die WEC-Weltmeister von 2013 und die mehrfachen Le-Mans-Sieger Tom Kristensen und Allan McNish sind ein Beweis dafür. Aufgrund der fehlenden Einstiegsmöglichkeiten in das aktuelle Formel-1-Paddock bzw. der erforderlichen Finanzmittel gehen jedoch viele junge, talentierte Fahrer den Weg in den Langstreckensport.

Die Talentförderung erfolgt über eine eigens dafür eingerichtete Stufensystem: In Schwesterherzen wie der ELMS können die Faher schon in der LMP3-Klasse Erfahrungen mit Prototypen sammeln, bevor sie zur WEC in die LMP2 oder gar LMH-Kategorien wechseln. Die aktuellen Toyota-Piloten Mike Conway und Brendon Hartley zogen beispielsweise durch ihre Leistungen in der LMP2 die Aufmerksamkeit der Werksteams auf sich.

Im Gegensatz zu anderen Motorsportarten ist die FIA WEC eine Serie, in der konsequente und fokussierte Fahrer reich belohnt werden. Der Fokus im Rennen liegt nicht nur auf der Höchstgeschwindigkeit – auch wenn es manchmal durchaus möglich ist. Vielmehr geht es darum, über mehrere Stunden hinweg einen optimalen Durchschnittswert zu halten. Fahrer, die ein Gleichgewicht zwischen Reifenverschleiß, Kraftstoffverbrauch und Schnelligkeit finden, werden wirklich herausragen.